Nico Elsner neuer JU-Chef in Sachsen-Anhalt

Am 17. Mai 2025 wurde Nico Elsner auf dem 34. Landestag der Jungen Union Sachsen-Anhalt zum neuen Landesvorsitzenden der CDU-Jugendorganisation gewählt. Der 24-Jährige aus der Lutherstadt Wittenberg folgt damit auf Anna Kreye aus Magdeburg, die das Amt sechs Jahre lang innehatte.

Elsner bringt umfassende Erfahrung aus der Verbandsarbeit mit: Acht Jahre lang war er Kreisvorsitzender der JU Wittenberg und leitete vier Jahre als Landesgeschäftsführer die organisatorischen Geschicke des JU-Landesverbands. Seit 2024 ist er zudem Mitglied im Stadtrat der Lutherstadt Wittenberg.

In seiner Bewerbungsrede machte Elsner deutlich, dass die Junge Union wieder lauter und sichtbarer werden müsse – sowohl innerhalb der CDU als auch in der politischen Öffentlichkeit. Die JU müsse sich als Reformmotor verstehen, der mutige Ideen und konkrete Vorschläge in die Diskussion einbringt. Besonders hob Elsner hervor, dass die neue Regelung zur Schuldenaufnahme im Land kein Freifahrtschein für zusätzliche Verwaltungsausgaben sein dürfe. Vielmehr müssten diese Mittel konsequent in zukunftsgerichtete Investitionen fließen – etwa in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur. Er betonte, dass es nicht genüge, bestehende Strukturen nur zu verwalten. Vielmehr sei es an der Zeit, die großen Reformfragen anzugehen. Die Staatsmodernisierung nannte Elsner eines der entscheidenden Zukunftsthemen, das dringend mehr politische Aufmerksamkeit benötige. „Hier hat auch die CDU-geführte Landesregierung Nachholbedarf. Denn auch dort sind zu viele Strukturen im Stillstand verhaftet“, so Elsner.

Mit breiter Mehrheit beschlossen die Delegierten neben der Vorstandswahl auch den Leitantrag „Genug verwaltet – Zeit zu gestalten!“, der inhaltlich viele der durch Elsner benannten Forderungen aufgreift. Der Leitantrag formuliert einen klaren Anspruch an die CDU Sachsen-Anhalt, sich nicht mit dem Status quo zufrieden zu geben, sondern konkrete Veränderungen auf den Weg zu bringen. Im Bildungsbereich werden eine Digitalisierungsoffensive an Schulen, verpflichtende digitale Fortbildungen für Lehrkräfte, eine KI-Plattform für Schüler sowie eine Stärkung der berufspraktischen Bildung – unter anderem durch ein reformiertes Praktikumsprogramm an den Schulen des Landes – gefordert. Im Bereich der Staatsmodernisierung werden die flächendeckende Einführung der E-Akte bis 2028 sowie die Entwicklung einer digitalen Bürgerkarte nach estnischem Vorbild als Ziele benannt. Die Junge Union fordert zudem eine Neuordnung der Zuständigkeiten im Föderalismus, insbesondere bei Bildung und innerer Sicherheit, um effizientere Entscheidungen zu ermöglichen.

Auch wirtschafts- und finanzpolitisch positioniert sich der Antrag klar: Verwaltungsvorgänge sollen vereinfacht und digitalisiert, Antragstellungen beschleunigt und Unternehmensgründungen erleichtert werden. Ein starker Mittelstand, moderne Industrie und eine innovative Gründerszene seien laut JU die Basis für Wohlstand in Sachsen-Anhalt.

Im sicherheitspolitischen Teil setzt sich die JU für eine konsequentere Abschiebung ausreisepflichtiger Ausländer, eine bessere Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden sowie die landesweite Einführung von Tasern für Polizei und Justiz ein. Ergänzt wird dieser Abschnitt durch Forderungen nach Zivilschutzübungen an Schulen und einer stärkeren sicherheitspolitischen Bildung – auch durch die Präsenz der Bundeswehr in der Berufsorientierung.

Nico Elsner kündigte zum Abschluss seiner Rede an, die JU in den kommenden Monaten als aktive, mutige und eigenständige Kraft aufzustellen. Die Junge Union wolle nicht auf den Wahlkampf 2026 warten, sondern die politische Debatte im Land aktiv mitgestalten. Elsner rief die Mitglieder dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, nicht nur innerhalb der JU, sondern auch in der CDU und in den Kommunen: „Wenn wir die Zukunft gestalten wollen, dann ist jetzt die Zeit, die Führung zu übernehmen. Auch in der CDU darf Dienstalter nicht vor Gestaltungswillen gehen – das muss auch für die Aufstellung der CDU-Landesliste für die Landtagswahl 2026 gelten. Sonst kommen wir in diesem Land nie voran.“

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